Blog

Reittherapie ohne Reiten ?
Na klar, ist dann eine pferdegestützte Therapie.

Ich muss es zugeben, für mich war der Gedanke „Reittherapie ohne Reiten“ zu machen, wirklich erstmal „gewöhnungsbedürftig“.
Aber es gibt nunmal Situationen in der nicht geritten werden kann, die Gründe dafür können mega vielfältig sein.
Zum Beispiel wenn wir (das Kind, das Pony und ich) noch ganz am Anfang sind! Also unsere erste gemeinsame Einheit miteinander haben! Dabei kam und kommt es oft vor, dass die Kinder sich sehr langsam, Schritt für Schritt, erst an und später auf das Pony trauen. Manchmal benötigt es ein paar Einheiten, bis das Kind soviel vertrauen in sich, das Pony und mich hat, um auf den Ponyrücken zu klettern. Ich plane dann einfach etwas um und wir nähern uns in kleinen Schritten dem Reiten! Bis dass Kind sich dann aufs Pony traut und dann auch meistens nicht mehr runter möchte!

Aber wie ist es, mit Kindern die (im Moment) nicht reiten können, trotzdem den Kontakt zum Pferd brauchen und sich individuelle Förderung wünschen!
Manchmal ist das Reiten während der Therapie nicht möglich, zum Beispiel aus physischen oder psychischen Gründen, oder weil gerade nicht das passende Pferd oder Pony zur Verfügung steht!

Heute hatte ich so eine „pferdegestützte Einheit“ und ich möchte euch gerne erklären wie ich sie geplant habe und wie der Ablauf war!
Wir haben das „Müllspiel“ gespielt, hierzu gehören vier kleine Mülltonnen (schwarz, braun, blau und gelb), in die der passende Müll einsortiert werden soll!
An der Tafel hängt ein „Kontrollbild“ wo man schauen kann welches Müllteil in welche Tonne gehört!
Mein Therapiekind hatte dabei die Aufgabe den Müll zu sortieren, das Pony hierbei zu führen und einen kleinen Parcours dabei zu bewältigen.
Gestartet wurde bei der kleinen Wippe, über die das Kind laufen konnte, das Pony immer am Führstrick dabei, dies erfordert schon Koordination und Gleichgewicht, um sicher über die Brücke zu kommen! Dann ging es zum Topf mit vielen verschiedenen Müllarten, hierbei musste sich das Kind für eine Sache entscheiden und raus nehmen (visuelle Wahrnehmung, Entscheidungsfreudigkeit, Auge-Hand-Koordination) !
Danach ging es mit dem „Müll“ in der Hand durch den Pylonen-Slalom. Dies erfordert gute nonverbale Kommunikation mit dem Pony und „gute Führungseigenschaften“, sowie Koordination und Abschätzung von Raum und Zeit.
Jetzt ging es entweder direkt zu den Tonnen (wenn schon feststand worein der Müll gehört), oder zur Kontrolltafel um zu schauen (visuelle Wahrnehmung) , in welche Tonne der Müll muss. Tonne gut einprägen(Konzentration und Aufmerksamkeit) und zurück.
Dann ab in die passende Tonne, immer noch das Pony führend! Mit einer Hand die Tonne öffnen (Auge-Hand-Koordination + Feinmotorik) und einwerfen.
Hiernach über die Stange am Boden führen und über den Balken balancieren (Gleichgewicht +Koordination) und das Pony dabei immer in korrekter Führposition dabei.
Später gab es noch die Aufgaben auf den Dingen (Wippe, Balken, Stange) mittig zu stoppen. Also das Pony am korrekten Punkt anhalten und später wieder voran führen.
Dieses Spiel kann super vom Boden aus durchgeführt werden und fordert und fördert viele Kompetenzen!

Blog

Externe Inhalte